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„Ein Pfarrer, der sich um die Menschen gekümmert hat“
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Dekan Heinz-Walter Laubscheer nach 29 Jahren feierlich verabschiedet
Um Pfarrer Heinz-Walter Laubscheer zu verabschieden, waren viele Bürgerinnen und Bürger, Gemeindemitglieder und Dekanatsmitarbeitende, Wegbegleiter, Familienangehörige und eine große Zahl an Gästen am Sonntag (30.05.) in die Heubacher Wiesentalhalle gekommen. Der beliebte Seelsorger war 29 Jahre in den beiden Kirchengemeinden Heubach und Wiebelsbach tätig und seit 1995 Dekan im Evangelischen Dekanat Groß-Umstadt, das Anfang 2010 im neuen Dekanat Vorderer Odenwald aufgegangen ist. Der Wiebelsbacher Ortsvorsteher und Kreisbeigeordnete Georg Theiß würdigte Laubscheer als einen Menschen, "der sich um die Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger gekümmert hat und sich sozial engagierte." Offiziell in die Altersteilzeit verabschiedet hat den 62-jährigen Theologen Pröpstin Karin Held während des Gottesdienstes. "Ihren einen Lebenslauf gibt es nicht", betonte die Pröpstin, "sondern ein Repertoire von höchst unterschiedlichen Perspektiven". Diese Perspektiven seien Orte, Daten, berufliche Schwerpunkte, Anekdoten und Möglichkeiten, würden erzählend konstruiert und immer wieder neu erzählt. Held nannte wichtige berufliche Stationen, wie die Jugendarbeit im CVJM, später die Gefängnisseelsorge in Frankfurt-Preungesheim und Dieburg, sein diakonisches Engagement und sein Interesse für ökologische und landwirtschaftliche Fragen. In den 15 Jahren als Dekan habe er viel bewegt. Dazu zählen auch die Fusion zweier Dekanate und die Neustrukturierung, die er forcierte. Dass das neue Dekanat Vorderer Odenwald nun seinen Sitz im Darmstädter Schloss in Groß-Umstadt hat, ist auch ihm zu verdanken.
Der Chor des Dekanats unter Leitung von Kantorin Eva Wolf und der Posaunenchor Heubach und Wiebelsbach setzten immer wieder musikalische Glanzpunkte während des Gottesdienstes. In seiner Predigt ging Heinz-Walter Laubscheer auf Fragen ein, die ihn seit seiner Jugend beschäftigen: „Wie können wir angemessen Gott verstehen und begreifen und wie kann ich anderen Gott verstehbar und begreifbar machen?“ Die Antwort liege, wie bei Apostel Paulus (Römer 9-11), darin mit Gott zu reden. Von der Not zu berichten, zu staunen und Gott zu loben, der in die Tiefe des Lebens eingehe. So könne die erstaunliche Liebe und unendliche Barmherzigkeit durchbrechen. „Wir können entdecken, Gott verwandelt das Unverstehbare in Sehen“. Dietrich Bonhoeffer habe uns eine Fülle von Einsichten geschenkt. „Seine Gedichte trösten Menschen und werden auf wunderbare Weise zum Segen“, betonte er. Und doch habe er diese zum Teil in der Gefangenschaft geschrieben, die von Verhören und Todesangst geprägt war und mit dem Tod durch Erhängen endete. Fragen, die paradox erscheinen und mit Vernunft nicht erfassbar sind -
wie die des dreieinigen Gottes – hat Laubscheer im Religionsunterricht immer gerne mit seinen Schülerinnen und Schülern besprochen. Dass auch die Evangelischen Kindertagesstätten für ihn einen hohen Stellenwert hatten, zeigten die Grußworte der Erzieherinnen zu seiner Verabschiedung: „Er hat sich souverän für uns eingesetzt, hatte schon früh einen Blick für den Förderbedarf von Kindern und die Bedürfnisse der Eltern – beispielsweise bei den Öffnungszeiten.“ Sie überreichten ihm ein Geschenk, „pädagogisch wertvoll“ aus Luftballons gestaltet. Diese würden das Festhalten und das Loslassen symbolisieren. Für die Zeit des Loslassens gab es von Vereinen und Kirchenvorständen viele Geschenke, meist in Form von Gutscheinen für Sträucher und Bäume, die irgendwann im Garten des neuen Hauses in Groß-Umstadt eingepflanzt werden sollen. Die vielen Grußworte zu seiner Verabschiedung zeigen: Dekan Laubscheer suchte und pflegte Kontakte zu Vereinen, politisch Verantwortlichen und anderen Religionsgemeinschaften. Er war nicht nur aktiver Volleyballer, sondern sang auch im Chor mit, war Mitglied des Posaunenchores, gehörte dem Tanzkreis an und ist Vorsitzender des Fördervereins „Altes Schulhaus“ in Heubach. Präses Volker Ehrmann, dessen Stellvertreter und frühere
Präses Christoph Kleinert sowie Dekan Joachim Meyer lobten auf humorvolle Weise den scheidenden Dekan für seine Sportlichkeit, seine hervorragende Orientierung, seine Erfahrung und die Tatsache, dass er mit Hanne verheiratet sei. Die Drei wünschten im Glück, Gesundheit, mehr Zeit für die Enkelkinder und, dass „das Haus so schnell wie möglich steht“. Edda Haack, die Leiterin des regionalen Diakonischen Werkes charakterisierte Laubscheer als „einen Mann der deutlichen Worte und der Beharrlichkeit“. Dank ihm sei die Kirche mittendrin, zwischen Vereinen und sozialer Infrastruktur. Die Pröpstin, die Dekanekollegen und die Dekanin aus der Propstei Starkenburg testeten zum Abschied noch einmal, ob Laubscheer immer noch über ausgezeichnete Kenntnisse zum öffentlichen Nahverkehr in der Region verfügt. Er bestand die Prüfung mit Bravour, nannte Bus-, Bahn- und Straßenbahnverbindungen nach Erbach, Roßdorf, Darmstadt, Weiterstadt und Fränkisch-Crumbach, konnte auf eine Mitfahrgelegenheit zur Tromm verweisen und bewies, dass einzig die Reise mit dem Auto nach Lampertheim Sinn macht.
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