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Karwoche: Leben, Tod, Leben!
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Online-Andacht zu Ostern von Ruth Vetter
Alle Knospen springen auf – es wird Frühling! Vielen ist Ostern gleichbedeutend mit Frühlingsbeginn. Das Eis ist längst gebrochen und aufgetaut. Die Vögel zwitschern wieder nach einem langen und grauen Winter fröhlich von den Bäumen. Sie singen das Lied der Freude über die wiedererwachte Natur. Die Knospen an den Sträuchern springen auf. Manche Blume schaut schon fröhlich aus der noch feuchtkalten Erde heraus.Ostern – das große Fest der Verwandlung des Lebens! Die Natur kann uns ein Zeichen dafür sein, was Ostern eigentlich bedeutet. Wenn aus braungrauer Erde die ersten grünen Halme sprießen – das ist ein Wunder! Wenn aus den völlig dürren Ästen der blauen Clematis an unserer Hauswand die ersten grünen Blättchen sich zeigen – woher kommen sie in dem toten Ast? – das ist ein Wunder! Wenn aus einer trockenen Zwiebel eine Blume wächst – das ist ein Wunder! Wenn aus etwas Abgestorbenem doch wieder Leben wächst: das ist OSTERN! In unser kleines Leben strahlt diese große Osterbotschaft hinein! Es macht ganz alltägliche Erfahrungen auf einmal durchscheinend für das eine frohmachende Ereignis: Christus ist auferstanden.
Aber, nicht jede/r freut sich über Ostern, denn Was kann der machen, der in einem tiefen Loch der Verzweiflung ist? Wenn in seinem Leben die Luft ausgegangen ist. Aus, finito. Hoffnung kaputt. Genau wie bei Kleopas im Predigttext. Jerusalem war die Stadt der Hoffnung.Aber in Wahrheit war’s eine Sackgasse. Wenn ich Ihnen, liebe Gemeinde von allen Hoffnungen erzählen soll, die in meinem Leben schon enttäuscht worden sind, dann haben wir viel vor heute Morgen. Einmal passiert es in fast jedem Leben, unerwartet, ungewollt oder nach langem quälendem Vorlauf: Man steht vor einem Trümmerhaufen. Die Ehe ist endgültig zerbrochen, oder die Firma geht in Konkurs und der Arbeitsplatz ist weg. Ein Unglück hat sich ereignet, eine Naturkatastrophe vernichtet die wirtschaftliche Existenz. Für die Heilung der schweren Krankheit besteht keine Aussicht mehr und der Tod riss den liebsten Menschen fort. Man steht vor diesem Trümmerhaufen und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich kenne eine Frau, die seit eigen Jahren allein lebt. Seitdem ihr Mann tot ist, hat sie zwei Zimmer ihrer Etage vermietet, um die Rente aufzubessern. Sie kennt nur ein paar wenige Nachbarn. Ihr Leben besteht darin, die Wohnung instand zu halten, einzukaufen, zu kochen. Dies für sich allein. Nachmittags sieht sie oft fern.Sie liest kaum, gelegentlich eine Illustrierte. Es ist nicht einfach, sich mit ihr zu unterhalten, Sie erzählt immer dasselbe. Am lebendigsten wird sie, wenn die Rede auf –früher- kommt, das Landleben und den Arbeitsdienst, die Vertreibung aus dem Heimatort. „Man hat ja nur seine Arbeit, sagt sie.“ Liebe Gemeinde, warum erzähle ich von dieser Frau? Weil sie im Leben schon tot zu sein scheint.
Die Bibel lädt ein das Leben bewusst zu leben, es nicht zu vergeuden. Sie nennt es gar nicht Leben, sondern Totsein. Viele Leute sind tot, obwohl sie noch rumlaufen. Sie haben irgendwann einmal den Wunsch nach Leben vergessen, die Wut im Bauch, das große Herzklopfen, wenn man jemand sehr gern hat, den Traum von einer Zukunft. Gott ist die Liebe, das ist das Einfachste, Schönste und Klarste, was man über Gott sagen kann. Wer liebt und Beziehungen zu anderen hat, kommt aus dem Totsein heraus. Und die Auferstehung sprichtgenau davon, dass es trotz dieser „Todeserfahrungen“ neue Möglichkeiten des Lebens gibt, „neue Schritte zurück ins Leben!“ zu gehen. Zwei Freunde von Jesus machen es da anders. Sie igeln sich nicht ein. Sie finden einen Weg heraus aus dem dunklen Loch ihrer Enttäuschung und ihrer Trauer. Anfangs hatten auch sie sich zurückgezogen und eingeriegelt in ihrer Bleibe in Jerusalem mit den Jüngern Jesu. Aber lange halten sie es da nicht aus. Sie bleiben nicht drin. Sie müssen raus aus. Es ist der erste Schritt heraus aus der Trauer und der Enttäuschung. Doch wohin sollen sie gehen? Was gibt es für ein Ziel, wenn alles sinnlos erscheint? Wo liegt der Ort ihrer Hoffnung? Hier steht: Sie gehen nach Emmaus. Sie wissen nicht wo der Ort liegt, aber sie brechen auf. So beginnt ein neuer Weg, – auch mit der Trauer fertig zu werden. Auch wenn er ungewiss ist und lang und beschwerlich. Denn die Enttäuschung lässt sich nicht einfach abschütteln. Wie gut, wenn wir da mit einem gehen, dem wir alles vom Herzen reden können, und der das selber auch tut. Dann machen wir nämlich eine überraschende Erfahrung: Wo zwei ihr Herz ausschütten, wird das nicht doppelt viel und doppelt schwer. Da wird alles leichter. Geteilte Freude - so weiß der Volksmund - ist doppelte Freude, und geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn ein Mensch aus dem Tod, in dem
er sich befand, ins Leben kommt, so nennen wir das ewiges Leben. Jesus begleitete die Emmausjünger auf ihrem Weg der Trauer, als sie ihn noch nicht wahrnehmen konnten. Ihr Herz spürte etwas, da brannte etwas in ihnen. Aber ihr Herz und ihr Kopf brauchen noch länger, bis sie es annehmen konnten, dass sie nie verlassen worden waren. So wird es gut sein, diesen Weg der Jünger immer wieder mitzugehen. Sprechen wir mit Ihren Worten: Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget. Lassen wir uns die Augen öffnen für Gottes Begleitung in unserem Alltag! Denn: Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Amen