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„Meine Lebensaufgabe ist es sie zu pflegen“
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Pilotprojekt in der EKHN kümmert sich um Männer, die Angehörige pflegen
„Wir haben uns das als Paar einst geschworen, uns umeinander zu kümmern. Sie zu pflegen ist nun zu meiner Lebensaufgabe geworden.“ Konrad Probsthain (84 Jahre) pflegt schon seit über 19 Jahren seine an Demenz erkrankte Ehefrau in einem Mehrfamilienhaus in Groß-Umstadt. „Die erste Zeit habe ich sie gewaschen, angezogen und verpflegt. Heute unterstützt mich die Diakoniestation und eine Pflegekraft.“ So wie Konrad Probsthain geht es rund 2 Millionen Menschen in Deutschland, die sich in der häuslichen Pflege für ihre Angehörigen engagieren. Ungewöhnlich ist, dass es immer mehr Männer sind, die diese anstrengende Tätigkeit übernehmen. Seit fast zwei Jahren greift der promovierte Chemiker auf ein besonderes Angebot des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald zurück. Regelmäßig trifft er sich im Dekanatszentrum im Darmstädter Schloß in Groß-Umstadt mit anderen Männern, die auch ihre Frau, Tochter oder Freundin pflegen. Mit den anderen Männern tauscht er sich seither über den Pflegealltag aus. Die Männergruppe, die wesentlich von der Diakoniestation Groß-Umstadt initiiert wurde, traf sich erstmals im Herbst 2009. Seit dem kommen jeden zweiten Mittwoch im Monat rund zwölf Männer im Alter zwischen 61 und 84 Jahren zu einem zweistündigen Austausch zusammen. Geleitet wird die Gruppe von Wolfgang Kettler, der im Dekanat Vorderer Odenwald für Senioren zuständig ist, und Claudio Pozza von der Diakoniestation Groß-Umstadt. „Frauen pflegen anders, Männer auch“, fasst Diakon Kettler den Grund für diese besondere Gruppe zusammen.
„Wir haben festgestellt, dass Männer in der Pflege einen anderen Unterstützungsbedarf benötigen. Die Beratung in pflegerischen Problemlagen und der Erfahrungsaustausch innerhalb der Gruppe sind uns daher sehr wichtig“, so der Fachaltenpfleger und Pflegeberater Pozza. Nach neuesten Studien sind heute bereits über 27% der Männer in der Pflege ihre Angehörigen tätig, das sind rund zehn Prozent mehr als noch vor 20 Jahren. Neben dem persönlichen Austausch stehen auch Vorträge von Fachreferentinnen und Fachreferenten zu Themen wie Demenz, Ernährung im Alter, technische Hilfen in der Pflege und Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. “Dass zunehmend Männer ihre Frauen oder Eltern pflegen ist nichts Ungewöhnliches mehr. Die erfolgreiche Umsetzung zeigt aber, dass wir mit unserem Angebot auf dem richtigen Weg sind“, so Detlef Betz vom Diakonischen Werk in Frankfurt, der das Groß-Umstädter Projekt fördert und fachlich berät. Zuddem wird es derzeit auch noch wissenschaftlich von Prof. Dr. Langehenning von der Fachhochschule Frankfurt begleitet. In Hessen, da ist sich Betz sicher, gibt es kein vergleichbares Angebot. „Es wäre daher gut und sinnvoll, wenn es noch mehr solcher Gruppenangebote für Männer geben würde.“ Das Pilotprojekt wird im August mit einem letzten gemeinsamen Grillabend auslaufen, wie es dann weitergeht weiß auch Wolfgang Kettler nicht. Konrad Probsthain jedenfalls ist jedenfalls dankbar für dieses Angebot. „Diese Gruppe war eine gute Erfahrung, sie hat mir geholfen auch mal von meinen Pflegealltag abzuschalten.“