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Ein Dorf wird zur großen Kirchenbühne
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Über 300 Besucher feiern 300 Jahre ev. Kirche in Hergershausen
In Hergershausen wurde es am vergangenen Samstag in der "Breiten Gasse" sehr eng. An normalen Tag bietet sie genügend Platz für die Bewohner von Babenhausens größtem Stadtteil. Doch an diesem Nachmittag drängten sich mehr als 300 Besucher in der weitläufigen Straße, die von schmucken Fachwerkhäusern und farbenrohen Bauerngärten gesäumt ist. Dazwischen: ein kleines, hölzernes Podium. Es war eine von fünf Tribünen, die über den Ort verteilt standen. Jede war Schauplatz einer Szene aus der Entstehungsgeschichte der Hergershäuser Dorfkirche. Das kleine Gotteshaus wurde 1712 eingeweiht. Nun, 300 Jahre später, feierten die Hergershäuser das Jubiläum mit einer ungewöhnlichen Theateraufführung. Ein Open-Air-Ereignis der besonderen Art. Der ganze Ortskern wurde zur Bühne, die Schauspieler nahmen ihr Publikum mit auf eine historische und geografische Reise durch das Dorf. Als roter Faden diente dabei immer der Bau der Kirche.
Die Spielszenen stellten nicht nur eine originelle Bilder- und Zeitreise dar, sie zeigten auch, dass sich das Leben vor 300 Jahren scheinbar nur wenig vom heuten Dasein unterschied. Auch damals gab es bürokratische Hürden, Besitzansprüche und Streben nach Anerkennung. Und natürlich spielte auch damals beim Kirchenbau das Geld eine große Rolle. Zudem hatten Pfarrer und Künstler zuweilen unterschiedliche Ansichten, wie die Kirche auszusehen habe. Seinen Abschluss und Höhepunkt fand das außergewöhnliche Theaterstück in der Rückkehr der Kirchenglocken, die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden, um in der
Rüstungsindustrie wiederverwendet zu werden. 1952 brachte eine Pferdekutsche die Glocken zurück – ein bewegender Moment, der in Hergershausen nun eine Wiederholung erlebte. Begleitet von emotionalen Versen, die Anna Lena Hohmeier akklamierte, brachte ein Zweispänner die Glocken und damit den Frieden zurück. Das zweistündige Theaterspiel entstammte der Feder von Marlene Schwarz, die auch die Szenen anmoderierte. Die Idee lieferten Inge und Harald Heckwolf, die bei den Recherchen zu ihrem Buch über die Ortsgeschichte auf allerlei „Histörchen und Anekdötchen“ stießen. Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein Festgottesdienst mit Dekan Joachim Meyer am Sonntag, 1. Dezember um 10 Uhr.