Kurznachrichten
Die Evangelische Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach sucht für den Kindergarten
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
Stellenbeschreibung
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
Stellenbeschreibung
Die Evangelische Kirchengemeinde in Fränkisch-Crumbach sucht für ihre Kindertagesstätte zum 01.01.2019 eine/n Erzieher/in mit 34,5 Wochenstunden für die Waldgruppe „Eichhörnchen“.
Stellenbeschreibung
Stellenbeschreibung
Die evangelische Kirchengemeinde Nieder-Klingen sucht zum 1.1.2019
eine Küsterin / einen Küster. Stellenbeschreibung
eine Küsterin / einen Küster. Stellenbeschreibung
Die ev. Kirchengemeinde Ober- und Nieder-Klingen besetzt zum 01.01.2019 die Stelle
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
Die Pfarrstelle in Brensbach ist ab sofort neu zu besetzen. Stellenausschreibung
Auf und ab zu den Gärten der Erinnerung
- Details

Weitblick in Hering
Pfarrer Alfred Schwebel eröffnete den Gang über den Heringer Friedhof, der einen besonderen Weitblick aufweist. Der „Weitblick“ dabei sei doppeldeutig: Wer wisse, dass sein Leben begrenzt ist, lebt es anders und weiß sich aufgehoben“, so Schwebel. Wunderschön: das Areal der Wiesengräber - ein Trend der sich übrigens auf allen Friedhöfen fortsetzt. Hinter altem Mauerwerk eingerahmt wurde es unter hohen Bäumen liebevoll vom Verein der Otzberger Friedhofsfreunde unter der Leitung von Hans Peter Kregelius eingerichtet. Hier befindet sich auch die Grabplatte von Horst Rumpstedt, einem internationaler Künstler, der hier begraben war.
So erzählen Friedhöfe Dorf-Geschichte. Bürgermeister Matthias Weber, der einen Teil der Strecke begleitete, machte auf die kommunalen Aufgaben und Pflichten aufmerksam und dankte den Ehrenamtlichen in allen Ortsteilen für deren wertvolle Arbeit. Sorgen bereitet der Kommune am Hering die vulkanische Bodenbeschaffenheit. Weiter ging es nach Ober-Klingen auf dem „Klinger Storchenweg“, der von einer Initiative angelegt wurde und inzwischen interessante Partner und Förderer aus allen Bereichen hat. In der Kirche am Berg erwartete Horst Rauch die Fahrer und wies sie auf die alten Grabsteine hin, Lapidarium genannt, die an der Kirchhofmauer gesammelt werden. Welch pfiffige Ideen Ehrenamtliche umsetzen zum Nutzen aller zeigt ein kleiner Holzverschlag mit öffentlich zugänglichem Gartengerät. Wer immer eine Hacke oder Rechen vergessen hat, kann sich bedienen – und nach Gebrauch wieder hinhängen. „Es funktioniert prima“, so Rauch, stolz über die aus der Schweiz mitgebrachten Idee.

Einkehr im Bauernhofcafé Grünewalds
Der Regen hörte immer auf, wenn die Runden über die Friedhöfe anstanden. Trotzdem waren die Fahrer froh, im Bauernhofcafé Grünewalds einkehren zu können und sich mit einer leckeren Kartoffelsuppe zu stärken. Weiter ging es nach Nieder-Klingen, vorbei an drei klappenden Störchen zum recht neuen Friedhof, der erst im Jahr 1805 angelegt wurde. Das Totenhäuschen, restauriert mit ehrenamtlichem Engagement – die Gemeinde hat kein Geld. Dafür aber wurde vor der Zusammenlegung der Dörfer zur Kommune Otzberg schnell noch eine Leichenhalle gebaut – mit Konzert-Akustik, wie Georg Weiß berichtet. Überhaupt ist Weiß der Mann für den Friedhof in Nieder-Klingen. Er entziffert alte Grabsteine, sammelt Geschichten und schreibt Gedichte. Das Tor des Friedhofs hatte es dem Regisseur der Fernsehserie „die Drombuschs“ angetan, weil es so schön quietschte. So wurde hier eine Beerdigungs-Szene gedreht. Weiß war es auch, der dafür sorgte, dass ein kleines Stück des Areals am Ortsausgang für eine Wiesenbestattung angelegt wurde. Die erste, die hier bestattet wurde, war seine Frau.

Georg Weiß, 86 Jahre, schwingt sich aufs Rad und führt nun die Gruppe an zum nächsten Halt in Habitzheim. Dort wartet schon Heinrich Eichhorn an der großen 600-jährigen Linde. Eine Baumbank bietet Besuchern des alten Friedhofs einen Ruhepunkt mitten im Wegekreuz. Jetzt sind wir wieder auf einem Friedhof mit langer Geschichte und alten Steinen. Die ganz alten wurden im Totenhäuschen neben dem Torhaus gefunden, als Bodenplatte eingegraben. Liebevoll haben auch hier die Ehrenamtlichen Hand angelegt und entziffert. Auffallend viele Gräber mit Namen Coy und Pfuhl gibt es, Habitzheim wurde nach der Pestzeit bevölkert mit Menschen aus andern Landstrichen. Aber auch dieser Friedhof spürt den Trend einer veränderten Bestattungskultur und hat eine Fläche für Wiesengräber im Bereich der im Jugendstil gestalteten Grabstätte der Familie Heil ausgewiesen. Diese waren bis 1972 Pächter des Hofgut der Löwensteins.
Friedhöfe erzählen Dorfgeschichte
Letzte Station ist Lengfeld, wo Gerd Grein, die selbsternannte „ Babbelschnut“ die Radler erwartet. Walter, Lutz, Kayser – so lauten die Namen der Grabstätten reicher Bauernfamilien und Familientradition – Dorfgeschichte eben, die auch das Verhältnis der Dörfer untereinander zeigt. So verlor zum Beispiel Habitzheim viel an Bevölkerung, weil man keinen Haltepunkt für die Bahn einrichten wollte. Der kam nach Lengfeld und mit ihm wuchs das Dorf und ist heute Standort für Rathaus und Schule. Reiche Bauern aber gibt es heute nicht mehr, dafür hat eine andere Politik der Landwirtschaftsförderung gesorgt. Die großen Gehöfte werden heute anders genutzt. „Gärten der Erinnerung“ – es bleibt eine tolle Tour, die viel über Dörfer und Menschen erzählen kann. Dank an alle, die mitgewirkt haben! Die nächste Tour findet am Sonntag, 4. September statt und führt von Ueberau nach Groß-Bieberau und Rodau. Auch der Jüdische Friedhof in Bieberau wird besucht.
Text + Bilder: Annette Claar-Kreh
Bild oben: das quietschende Drombusch-Tor in Nieder-Klingen
Bild Mitte: Werkzeug für alle - in Ober-Klingen
Bild unten: Babbelschnut Gerd Grein führt über den Lengfelder Friedhof