Kurznachrichten
Die Evangelische Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach sucht für den Kindergarten
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
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zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
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Die Evangelische Kirchengemeinde in Fränkisch-Crumbach sucht für ihre Kindertagesstätte zum 01.01.2019 eine/n Erzieher/in mit 34,5 Wochenstunden für die Waldgruppe „Eichhörnchen“.
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Die evangelische Kirchengemeinde Nieder-Klingen sucht zum 1.1.2019
eine Küsterin / einen Küster. Stellenbeschreibung
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Die ev. Kirchengemeinde Ober- und Nieder-Klingen besetzt zum 01.01.2019 die Stelle
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
Die Pfarrstelle in Brensbach ist ab sofort neu zu besetzen. Stellenausschreibung
Ganz nah dran
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So nah waren die meisten Gäste den Politikerinnen und Politikern ihres Wahlkreises – Darmstadt (186) oder Dieburg (187) - noch nie gekommen wie an diesem Abend im Kreistagssitzungssaal: Etwa 150 Frauen, Männer, und Jugendliche nahmen am Wahl-Talk in Darmstadt-Kranichstein teil, zu dem das Forum Gemeinwesenarbeit/Gemeinwesendiakonie „Kirche findet Stadt“ an diesem heißen Sommerabend eingeladen hatte. Sie diskutierten mit den Bundestagskandidatinnen und -kandidaten Frank Diefenbach (Grüne), Michael Friedrichs (Linke), Dr. Astrid Mannes (CDU), Christel Sprößler (SPD), Daniela Wagner (Grüne) und Dr. Jens Zimmermann (SPD). Nicolas Wallhäußer (FDP) musste kurzfristig wegen einer Erkrankung absagen.

30 Minuten Zeit fürs Thema
So hatten die drei Politikerinnen und drei Politiker jeweils dreißig Minuten Zeit, um an einem der sieben großen Tischrunden mit der Gruppe über ein festgelegtes Thema zu sprechen: „Migration – Integration – Inklusion“, „Wohnen“, „Generationengerechtigkeit“, „Arbeit und Teilhabe“, „Recht auf Gesundheit“, „Demokratie leben und Bildung gestalten“ sowie „Armut und Vermögen“. Danach wechselten sie noch zweimal den Tisch und damit auch das Thema, aber auch die Gesprächspartnerinnen und --partner. Die Kandidierenden waren damit mehrfach gefordert, denn sie sollten nicht nur zu den durchaus komplexen Sachfragen und konkreten Anliegen einer fachkundigen und interessierten Gruppe Stellung beziehen. Die Politprofis mussten sich auch mit teilweise provokanten Thesen auseinandersetzen.
These 1: Migration - Integration - Inklusion
These 2: Wohnen
These 3: Generationengerechtigkeit
These 4: Arbeit und Teilhabe
These 5: Recht auf Gesundheit
These 6: Demokratie leben
These 7: Armut und Vermögen
„Das Ziel von Demokratie ist es, soziale Gerechtigkeit und ein gutes Leben für alle zu erreichen. Mit den aktuellen demokratischen Strukturen in Deutschland kann dieses Ziel nicht erreicht werden“ – so lautet eine der Thesen, die das Moderationsduo am Thementisch zu Demokratie und Bildung vorstellte. „Armut ist und bleibt vor allem weiblich – Reichtum männlich“ oder „Wohlstand und Wachstum des reichen globalen Nordens gehen auf Kosten des globalen Südens“ waren zwei der Thesen, die am Thementisch zu Armut und Vermögen diskutiert wurden. „Das deutsche Gesundheitssystem ist weiter zu verbessern, zu viele Menschen werden abgehängt und ausgeschlossen“ hatten Forumsmitglieder als These vorab für den Thementisch „Recht auf Gesundheit“ formuliert.
Stadt und Land gemeinsam denken

„Ich habe ein tiefes Verständnis gespürt, dass Gerechtigkeit keine nationale Angelegenheit ist, sondern eine weltweite“, sagte Daniela Wagner. Die Vorsitzende der hessischen Grünen sprach sich für eine Ressourcenwende aus, damit nicht mehr „die Länder abgerippt werden, in denen diese Ressourcen abgebaut werden“. Für den Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Zimmermann aus Groß-Umstadt steht fest, dass beim Thema Wohnen „Stadt und Land immer gemeinsam gedacht werden müssen“. Bei sozialen Themen sei zum Teil miteinander gerungen worden. Außerdem habe er innovative Ideen an diesem Abend gehört. „Ausschuss-Sitzungen im Bundestag sollten öffentlich übertragen werden und nicht in geheimer Sitzung tagen“, diese Anregung nahm die Mühltaler Bürgermeisterin Dr. Astrid Mannes gerne auf. Außerdem werde sie sich mit der CDU-Fraktion dafür einsetzen, in der Entwicklungshilfe mehr zu machen, um Fluchtursachen zu bekämpfen.
Faire Handelsbeziehungen für arme Länder
Christel Sprößler, Bürgermeisterin von Roßddorf, unterstützte die Forderung nach einem eigenständigen Ministerium für Wohnen. Außerdem solle das Gesetz für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) geändert werden, „damit Grundstücke deutlich günstiger veräußert werden können als heute“. Ein weiteres ihrer Anliegen: man müsse sich stärker um die Duale Bildung kümmern. Bildung und Demokratie sind neben Gesundheit und demographischer Wandel zentrale Themen für den Gymnasiallehrer Frank Diefenbach aus Michelstadt, der für ein Einwanderungsgesetz plädierte und sagte: „Strukturen müssen einfacher sein und besser finanziert, damit Menschen gut integriert werden können.“ Der Darmstädter Michael Friedrichs plädierte am Thementisch zu Arbeit und Vermögen für „faire Handelsbeziehungen“, denn viele Länder in Afrika, Asien und der Karibik hätten sonst keine Möglichkeiten an Geld zu kommen und müssten dann auch nicht mehr den Müll anderer aufnehmen. Die aktuelle EU-Handelspolitik setze aber auf Konkurrenz und treibe den Export der EU- Produkte und Anlagen auf diesen Märkten voran, sagte der Statistik-Berater für die gesetzliche Krankenversicherung.

Publikum löchert Polit-Profis
Nach 90 Minuten intensivem Austausch und angeregter Debatte lobten alle Kandidierenden ihre „engagierten Gesprächspartnerinnen und -partner“, wie es Dr. Jens Zimmermann formulierte. Christel Sprößler sprach von einem „engagierten Auditorium, das uns arg gelöchert hat“. „Menschen, die sich mit den Themen beschäftigt haben und Politik intensiv begleiten“ hat Dr. Astrid Mannes an diesem Abend erlebt. “Die Diskutierenden haben in den intensiven Gesprächen auch ganz konkrete Anliegen mit eingegeben“, sagte Frank Diefenbach. Er und Sprößler hatten sich auch dafür ausgesprochen, dass Politik und Demokratie wichtige Themen der Bildung sein müssen - insbesondere an Schulen. Doch nicht nur die Debatte zu diesem Thema hat der 14 Jahre alte Nick aus Reinheim gespannt verfolgt. „Sehr interessant!“ fand der Schüler auch andere Diskussionsrunden. Obwohl er noch nicht wählen darf, hat er seinen Vater dazu bewegt, mit ihm den Wahl-Talk zu besuchen.
Das große Interesse an der Veranstaltung werteten die Organisations- und Moderationsteams als Erfolg. Das Format mit den Gesprächen an den Thementischen habe sich als attraktiv erwiesen. Denn die Mehrzahl hatte bereits vorab eine Wahlentscheidung getroffen und dies gleich zu Beginn durch Handzeichen angezeigt Es gab auch Lob für die Politikerinnen und Politiker, „die das Gespräch mit den Menschen suchen, damit sie hören, was die Menschen bewegt“, betonte Arno Allmann zum Ende des Wahl-Talks, der mit einem Segenszuspruch endete.


Text: Maline Thierolf-Jöckel, Bilder: Siegmund Krieger
Veranstaltende:
Das Forum Gemeinwesenarbeit/Gemeinwesendiakonie „Kirche findet Stadt“ besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Diakonischen Werks Darmstadt-Dieburg, der Evangelischen Dekanate Darmstadt- Stadt, Darmstadt-Land und Vorderer Odenwald, des Katholischen Dekanats Darmstadt, der Evangelischen Hochschule Darmstadt, der BAG Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit, von Caritas und der Katholischen ArbeitnehmerInnen- und Betriebsseelsorge Südhessen.
Mitglieder der Steuerungsgruppe für die Veranstaltung zur Bundestagswahl „miteinander gerecht leben“ sind Arno Allmann (Dekan Ev. Dekanat Darmstadt-Land), Annette Claar-Kreh (Gesellschaftliche Verantwortung, Ev. Dekanat Vorderer Odenwald), Edda Haack (Leiterin Diakonisches Werk Darmstadt-Dieburg), Winfried Kändler (Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung, Ev. Dekanat Darmstadt-Stadt), Prof. Dr. Gabriele Kleiner (Evangelische Hochschule Darmstadt), Bernd Lülsdorf (Kath. Dekanat Darmstadt) sowie Gudrun Schneider (Caritasverband Darmstadt).