Kurznachrichten
Die Evangelische Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach sucht für den Kindergarten
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
Stellenbeschreibung
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
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Die Evangelische Kirchengemeinde in Fränkisch-Crumbach sucht für ihre Kindertagesstätte zum 01.01.2019 eine/n Erzieher/in mit 34,5 Wochenstunden für die Waldgruppe „Eichhörnchen“.
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Die evangelische Kirchengemeinde Nieder-Klingen sucht zum 1.1.2019
eine Küsterin / einen Küster. Stellenbeschreibung
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Die ev. Kirchengemeinde Ober- und Nieder-Klingen besetzt zum 01.01.2019 die Stelle
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
Die Pfarrstelle in Brensbach ist ab sofort neu zu besetzen. Stellenausschreibung
Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe
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Übers Sterben nachdenken, das scheint eher eine Sache für ältere Menschen zu sein. Meint man. Dass dem nicht so ist, hat eine Projektwoche der Landrat-Gruber-Schule gezeigt, die von den drei Schulseelsorgern Karsten Gollnow, Mareike Böhm und Hubertus Naumann organisiert wurde. Unter dem Titel: „Was Gräber erzählen“ gab es ein breit gefächertes Programm – und viel Interesse bei den Jugendlichen.
An einem Abend aber hat sich die Schule auch nach außen geöffnet und gemeinsam mit dem Katholischen Dekanat Dieburg und dem Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald zu einem kurzweiligen Vortrag des Doktoranden Matthias Meitzler in die Cafeteria der Schule eingeladen. Er stand unter dem Motto „Gestatten, dass ich liegen bleibe“. Der Titel verrät, dass der junge Soziologe mit offenen Augen für eine sich verändernde Bestattungskultur unterwegs ist. Sein Augenmerk gilt besonderen Grabsteinen. Dafür hat er rund 1.100 Friedhöfe gesichtet.
Musikalisch besonders gerahmt wurde das Programm durch die Gruppe Jazzkonfekt. Sie traf genau den richtigen Ton für diesen Abend: leicht und doch tiefsinnig.

Meitzler, der aus Groß-Umstadt stammt und nun an der Uni in Passau forscht, hat Fragen, die sich an den Umgang der Lebenden mit dem Tod richten. Wie erinnern sich heute Menschen aneinander? Er hat festgestellt: Das kann sehr unterschiedlich sein. Denn der Friedhof erzählt auch viel über die Gesellschaft und ihre Veränderungen. Und heute „tanzen viele Gräber aus der Reihe, halten sich nicht an das Übliche“. Die Individualität hat also auch auf dem Friedhof Einzug gehalten. Es ist weit mehr als „ein Knochenlager, sondern ein Ort für Rituale und alles andere als ein totes Feld“. so Meitzler. Dabei werden Rituale oft selbst gefunden, so wie bei einer Grabstätte, auf der die Anweisung steht: „Kommt an mein Grab und feiert“. Und tatsächlich geschieht dies alljährlich im Kreis der Familie.
Religion bleibt - Darstellungsformen werden offener
Wo früher Berufsbezeichnungen auf dem Stein zu finden waren, gibt es jetzt noch weitere Identitätsmerkmale: Steine in Form einer Gitarre oder andere Gegenstände, die dem Verstorbenen wichtig waren. Deutlich wird hier, dass in einer Gesellschaft, in der Berufsbiografien auch unterbrochen sein können, andere Merkmale an Gewicht gewinnen, um die Persönlichkeit des Toten darzustellen. Was zunimmt, sind Bilder. In der NS-Zeit waren sie verpönt, anders als in anderen Ländern. Seit einiger Zeit treten sie häufiger auf und man sieht sie vor allem bei Kindergräbern. Wo früher vielleicht ein Engel als Figur über dem Grab stand, gibt es heute Darstellungen des Toten selbst oder seines Lieblingstiers. Trotzdem: „Religion nimmt nicht ab“, so Meitzler, die Darstellungsformen werden nur offener. So ist an vielen Gräbern auch eine nachträgliche Sinnzuschreibung zu finden, oft in Form von Verrätselungen wie „Sein Tod hat einen Sinn, sein Herz schlägt weiter“, was so viel bedeutet, dass das Herz des Toten eine Organspende war. Und dies wird auf dem Grabstein mitgeteilt. Mit Hilfe eines QR-Codes auf dem Grabstein, kann virtuell getrauert werden – ein neuer Trend in der Grabgestaltung und damit in der Populärkultur. In vielen der Trends wird deutlich, dass die Arbeit des Steinmetzes nicht ausstirbt. Selbst bei der Zunahme von Urnenbeisetzungen ist der Bedarf nach Darstellung durch Steine durchaus rege – verändert in der Form, aber ein Ausdruck nach bewusstem Trauern. Manchmal auch mit viel Humor, so wie die Aufschrift eines Grabsteins, der dem Abend den Titel gab: „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe“.
Annette Claar-Kreh, Fotos: Karin Jablonski