Kurznachrichten
Die Evangelische Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach sucht für den Kindergarten
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
Stellenbeschreibung
zum 1. Januar 2019 eine Erzieherin / einen Erzieher mit 15,5 Wochenstunden.
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Die Evangelische Kirchengemeinde in Fränkisch-Crumbach sucht für ihre Kindertagesstätte zum 01.01.2019 eine/n Erzieher/in mit 34,5 Wochenstunden für die Waldgruppe „Eichhörnchen“.
Stellenbeschreibung
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Die evangelische Kirchengemeinde Nieder-Klingen sucht zum 1.1.2019
eine Küsterin / einen Küster. Stellenbeschreibung
eine Küsterin / einen Küster. Stellenbeschreibung
Die ev. Kirchengemeinde Ober- und Nieder-Klingen besetzt zum 01.01.2019 die Stelle
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
einer Gemeindesekretärin/ eines Gemeindesekretärs. Stellenbeschreibung
Die Pfarrstelle in Brensbach ist ab sofort neu zu besetzen. Stellenausschreibung
Der „Deckelmann“ geht in den Ruhestand
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„Deckel drauf“ nennt sich ein Verein in Nürnberg, der Deckel aus hochwertigen Kunststoffen sammelt, mit dem Verkaufserlös das Programm „End Polio Now“ unterstützt und so dazu beitragen will, dass weltweit kein Kind mehr an Kinderlähmung erkrankt. Da die Bill & Melinda Gates Foundation den gesammelten Betrag jeweils verdreifacht, konnten schon viele Schluckimpfungen durchgeführt werden. Dieter Stab stieß im vergangenen Jahr zufällig beim Zappen im Fernsehen auf einen Beitrag, der über eine Frau berichtete, die Flaschendeckel sammelte, und brachte die Idee im Dekanat ein. Er nahm Kontakt zu den Kirchengemeinden auf, baute Sammelstellen auf und holte die gesammelten Deckel ab. Manchmal war der Dekanatsbus bis unters Dach vollgeladen. „Mir hat gefallen, dass jeder mitmachen kann“, sagt der Dekanatsjugendreferent.
Projekt „Deckel drauf“ geht weiter
Das Projekt zieht Kreise, inzwischen sind auch Grundschulen und sogar ein Frisör dabei. Wenn Dieter Stab zum 1. November in den Ruhestand geht, ist der Fortbestand gesichert. Der Rotary Club Dieburg-Babenhausen übernimmt. Zwei Sammelstellen, beim Bauunternehmen Aumann in Babenhausen und beim Modehaus Zörgiebel in Fränkisch-Crumbach, sind schon eingerichtet. Eine dritte wird noch folgen.
Auf der jüngsten Synode des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald wurde der 64-Jährige bereits verabschiedet, denn durch Resturlaub wird er nicht mehr allzu lange im Dekanat sein. Fast 45 Jahre lang hat Dieter Stab dann ehren- und hauptamtlich mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Nach seiner Ausbildung zum Gemeindepädagogen an der Evangelischen Hochschule Darmstadt machte er sein Anerkennungsjahr im Dekanat Reinheim. Von 1979 bis 1981 war er Dekanatsjugendwart – wie es damals noch hieß – im Dekanat Goddelau, ab 1981 dann im Dekanat Reinheim. Die Strukturen waren seinerzeit noch ganz anders als heute. Dieter Stab sorgte für eine verlässliche Grundversorgung mit Angeboten in den Gemeinden. Zum Beispiel baute er mit Pfarrer Ottmar Arnd in Brandau einen Kinderkreis mit 30 Kindern aus den verschiedenen Modautaler Ortsteilen auf. Daran erinnert er sich gerne zurück. Es sei ein tolles Team gewesen, die Eltern murrten zwar wegen der Fahrerei, doch die Kinder hätten nicht locker gelassen.

Viele Kinder- und Jugendfreizeiten
„Viele Kinder, die ich in den Kinderkreisen hatte, sind später als Jugendliche auf Freizeiten mitgefahren und dann auch zu Mitarbeitern geworden – ehrenamtlich, aber auch hauptamtlich.“ Geschätzte 100 Kinder- und 30 Jugendfreizeiten hat er organisiert. Er unterrichtete in Dieburg Religion, veranstaltete verschiedenen Dekanatskinderkirchentage, war viele Jahre in der Mitarbeitervertretung des Dekanats, teilweise auch als Vorsitzender. „Das hinterlässt Spuren“, sagte Präses Dr. Michael Vollmer bei der Verabschiedung. Dieter Stab sei ein „großer Generationenverbinder“, die Kinder hätten bei ihm Wertschätzung, Geborgenheit und Verlässlichkeit erfahren, so Vollmer weiter. Den Großeltern-Enkel-Tag hat Dieter Stab kreiert; dieser wird nun von den Gemeindepädagoginnen weitergeführt. Vier Dekane, fünf Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes, sieben Dienstvorgesetzte und zehn Dekanatsjugendpfarrer hat er erlebt. „Am meisten Spaß haben mir die Mitarbeiterschulungen für Ehrenamtliche gemacht und der direkte Kontakt zu Kindern und Jugendlichen.“ Von 1979 bis zur Einstellung der Wehrpflicht 2011 beriet Dieter Stab Kriegsdienstverweigerer und stand ihnen bei. Im Irak-Krieg Anfang der 90er Jahre hätten sich die jungen Männer die Klinke in die Hand gegeben.
Dass er einmal so lange bei der Kirche im Dienst sein würde, konnte sich Dieter Stab als junger Mann nicht vorstellen. Der Dieburger war katholisch getauft, als Jugendlicher trat er aus dem Religionsunterricht aus. Seine Freunde nahmen ihn mit zur evangelischen Gemeinde, wo Pfarrer Gerd Finster ihn beeindruckte. Er fühlte sich angenommen. Der Glaube wurde fester Bestandteil seines Lebens. Mit 20 Jahren konvertierte Stab zur evangelischen Kirche. Bereut habe er es nie, zumal er später bei der Kirche auch noch seine große Liebe gefunden habe – seine Frau Kiki.
Dieter Stab freut sich auf seinen Ruhestand, darauf, unverplante Zeit zu haben, im Garten zu werkeln, Freunde zu besuchen, mit dem neuen E-Bike zu fahren, Panflöte zu spielen und zu malen. Oder mit seiner Frau einfach auf der Ruhebank im Garten zu sitzen. Die hat er zu seiner Verabschiedung geschenkt bekommen. Und sie ist – natürlich – aus Plastikdeckeln.
Text + Fotos: Silke Rummel