I. Einführung

"Wohin die Reise auch geht,
hängt nicht davon ab,
woher der Wind weht,
sondern wie man die Segel setzt!"
Das Jahresthema 2010 lautet: "Neue Wege gehen." Warum gerade dieses Thema? Dafür gibt und gab es vor allem dreiGründe:
- Am 21. Juni 2009 waren Kirchenvorstandswahlen. In 40 Kirchengemeinde wurden zum Teil neue Kirchenvorsteherinnen/ Kirchenvorsteher in das Ehrenamtsgremium gewählt,
- am 1.1.2010 haben sich die beiden Evangelischen Dekanat Reinheim und Groß-Umstadt vereinigt unter dem neuen Namen: Evangelische Dekanat "Vorderer Odenwald" - damit ist ein neuer Abschnitt makiert, und
- die gesamte Welt und unsere Gesellschaft befindet sich in einem dramatischen Wandel: Finanz- und Wirtschaftskrise, Gefährdung der Schöpfung und Vergreisung und Verarmung auch in unserer Region. zu all diesen Veränderung kann und darf Kirche nicht schweigen.
Diese neuen Wege sind zuerst einmal äußere Gemarkungen. Doch jeder äußeren Neubesinnung geht eine innere voraus. Wir gehen als Menschen in unserem Leben oft neue Wege: beruflich, privat, oder eben als Gemeinschaft.
In der Bibel ist viel vom Aufbruch die Rede. Moses und Abraham verlassen ihre vertraute Heimat ("Geh aus deinem Vaterland in ein Land, das ich Dir zeigen will..."), der Psalmist weiß: "Ich bin ein Gast auf Erden..." (119,19) und im Neuen Testament ruft Jesus seine Jünger auf ihre vertrauten Berufe zu verlassen und einer neuen Lebensaufgabe zu folgen. Die ersten Christen nannte man übrigens "die des Weges sind". Aufbruch ist immer, eine bleibende Stadt ist uns nicht verheißen, so der Tenor der Bibel.
Doch auch und gerade Christen haben es sich inzwischen gut eingerichtet auf der Erde. Die Kirche ist im Dorf geblieben, und die "Glieder am Leib Christi" zuweilen erstarrt in Routine und Sicherheit. Doch die spirituelle Erfahrung der Bibel und aller Releigionen legen uns etwas anderes nahe: Sei bereit, denn wenn Du stirbst, wirst du Mensch ohnehin alles dir Vertraute lassen müssen ("stirb bevor du stirbst", lautet daher ein sufistischer Ratschlag). Es gilt daher sich bewusst mit den eigenen Ängsten auseinander zu setzen. Denn zumeist will der Mensch, dass alles beim Alten, und damit beim Vertrauten bleibt. Warum aber willst "du Mensch" festhalten? Denn 100% Sicherheit gibt es keine und nirgends, der Tod nimmt uns diese falsche Zuversicht. Gott lädt uns daher ein, stets auf´s Neue den Neubeginn zu wagen.
Es gilt auch hier das dichterische Wort Herrmann Hesses: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben." (Stufen"). Nur wo wir das Leben leben, und es ist seit Jahrmillionen von Jahren durch Aufbruch und Neubeginn gekennzeichnet, dort sind wir selbst lebendig. "Wer mein Jünger/meine Jüngerin sein will, der folge mir nach." Christus-Nachfolge ist praktisches Einüben in das Loslassen, in das Hier und Jetzt. Denn Gott ist Gegenwart, und nirgendwo sonst. Setzen wir darum mutig die Segel, und vertrauen wir auf den "Wind Gottes", der uns sicher ans Ziel bringt.
Wir laden Sie hiermit ganz herzlich ein zu den diversen Aktionen und Veranstaltungen, und würden uns freuen, wenn Sie mit uns den ein oder anderen "neuen Weg" beschreiten.
Reinhard Völker
Pressesprecher des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald
II. Veranstaltungen
Aktuelle Termine werden in der regionalen Presse bekannt gegeben!
III. Zitate
"Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt"
Sprichwort
"Besser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten."
Chinesisches Sprichwort
"Der Weg ist das Ziel"
Konfuzius
"Auch der erste Schritt gehört zum neuen Weg"
Arthur Schnitzler
"Die Menschen aber, die ihren eigenen Weg zu gehen fähig sind, sind selten. Die große Zahl will nur in der Herde gehen, und sie weigert die Anerkennung denen, die ihre eigenen Wege gehen wollen." Blaise Pascal
"Wege entstehen dadurch, daß wir sie gehen."
Franz Kafka
"Wenn der Mensch keinen Rat mehr weiß, fangen die Wege der Vorsehung an. "
Jean Paul
"Wenn du erfolgreich sein willst, dann mußt du neue Wege einschlagen und nicht auf den ausgetretenen Pfaden des gemeinhin akzeptierten Erfolgs marschieren."
John D. Rockefeller
"Gottes Wege liegen oft im Dunkel, aber das Dunkel liegt nur in unseren Augen, nicht auf Gottes Wegen."
Matthias Claudius
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